'Alle meine Entchen' nehme ich als Beispiel, weil fast alle es im Ohr haben, weil es so wunderschön die Dur-Tonleiter vom Grundton bis zur Sexte und zurück zelebriert und weil es mit den 3 Akkorden der Hauptfunktionen auskommt. Und auch, weil von dieser festen Grundlage sehr leicht variiert werden kann: im Text, im Rhythmus, der Melodie und auch in der Harmonik.
Alle meine Entchen kommt mit den 3 harmonischen Funktionen Tonika, Subdominante und Dominante aus, die hier Takt für Takt als Farbschema dargestellt sind.
Wenn dir die Fantastischen Drei von der Funktionstabelle: Tonika, Subdominante und Dominante so gar nichts sagen, schau dir gerne meinen Post zum Was ist ein Quintenzirkel an.
Ich habe es nicht im Bassschlüssel sondern für Gitarre notiert, weil dies ein Arrangement für Gitarre werden soll. Die meisten Bassistinnen und Bassisten kommen eh von der Gitarre, während vielen Gitarristinnen und Gitarristen der Bassschlüssel fremd ist.
Das Ganze ist in E-Dur notiert, weil wir da die Möglichkeit der leeren Saiten für 2 der 3 Hauptakkorde haben. E-Dur ist halt sehr gitarrenfreundlich.
Ich bleibe im Rhythmus des Basspatterns, auch wenn wenn ich z.B. von Takt 3 zu Takt 4 von der Subdominante zur Dominante wechsele. Ich spiele den rhythmischen ersten Teil des Riffs auf der Subdominante in Takt 3 und den rhythmischen zweiten Teil des Riffs auf der Tonika im Takt 4.
Die Ausnahmen sind die Tonika in Takt 8, wo ich auf den vollen 4 Vierteln vom Grundton zunächst auf der Tonleiter und für den letzten Ton chromatisch zur Dominante hinunter rutsche.
Zweite und letzte Ausnahme ist der letzte Takt, den sich die Tonika und ein etwas angeschrägter Dominant-Dreiklang teilen: nämlich der Dominantgrundton mit seiner kleinen Septe und großen None.
Fertig ist die Begleitung im Bass.
Jetzt haben wir noch die Möglichkeit, auch mit relativ bescheidenen Fähigkeiten am Instrument einen rhythmischen Akzent auf den oberen Saiten der Gitarre zu setzen.
Diesen Akzent setze ich auf das zweite Viertel, weil das schön mit dem Bassriff kontrastiert.
Dazu nehme ich einen Zweiklang, der sich entweder aus dem Grundton, der großen Terz oder der Quinte des jeweiligen Akkordes zusammen setzt. Was gerade gut zu greifen ist: zum E-Dur die beiden oberen leeren Saiten, zum A-Dur das Cis im 2. Bund der 2. Saite plus die leere erste Saite. Zum B-Dur die leere zweite Saite plus das Fis im 2. Bund der ersten Saite. Einen Fingersatz habe ich beigefügt.
Als Begleitrhythmus kann ich dir meinen Rhythmus 126 anbieten, den ich ausführlich erkläre in Was ist ein triolischer Rhythmus?